Samstag, 10. März 2012

Trennendes überwinden?

Wenn schon sehr darauf Wert gelegt wird, gerade in ökumenischen Dingen das Verbindende zu betonen und das Trennende zu überwinden, muss ich hier einfach mal meine Gedanken bezüglich der Landessprache in der Heiligen Messe loswerden. In einer immer mehr globalisierten Gesellschaft, in der man neben der Sprache vieles vereinheitlicht, steht die Katholische Kirche doch eigentlich alles andere als fortschrittlich und zeitgemäß da, wenn ein Deutscher die Hl. Messe in Italien oder ein Pole selbige in Spanien nicht versteht. Oder?

Wie ich darauf komme?
Kürzlich war eine italienische Gruppe zu Gast bei uns. Es wurde eine Übersetzerin engagiert, die ihren Dienst sogar ehrenamtlich zur Verfügung stellte. Und sie machte ihren "Job" sehr gut - sie wurde sehr gelobt.
Nach Stadtführung und anderen Veranstaltungen stand am Sonntag der Besuch der Hl. Messe auf dem Programm. Man ließ im Pfarramt anfragen, wie die Übersetzung denn während der Messe stattfinden könnte. Ein Italiener schlug vor, dass sich seine Gruppe auf der Empore einfindet und ihr leise übersetzt werden solle. Gesagt - getan:. Die Italiener "trennten" sich vom übrigen Volk und saßen lautstark auf der Empore.
Vor Beginn der Hl. Messe stand der Pfarrer samt Ministranten bereit in der Sakristei und es herrschte im Gegensatz zur Empore eine angenehme und besinnliche Ruhe. Bis der Herr Pfarrer noch schnell in die Runde fragte: "Woaß vo Eich ebba, wos "Der Leib Christi" auf italienisch hoaßt?"
Manchmal kann ich ja tatsächlich auch schlagfertig sein: "Naa! Aber song´S hoit oafach Corpus Christi!"
Und die Turmuhr schlug... "Mei, ja... genau!" (Da war doch mal was?!)

Und die Moral von der Geschicht? Latein verbindet - das Deutsche nicht!

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