Sein "Wechselwirkungsprinzip" kommt mir aber in den Sinn, wenn ich den ungeheuerlichen Aktionismus in manchen Pfarrgemeinden (besonders in Gottesdiensten und Hl. Messen) sehe.

Mich wundert es also überhaupt nicht, wenn liturgische Erfindungen und deutsche Handhabung in der Gemeindepastoral bewirken, daß einersteits der Kirchenbesuch drastisch zurückgeht und andererseits in immer mehr Pfarreien von manchen Gläubigen die Tridentinische Messe gewünscht wird.
In unserer Pfarrei wird z. B. der Lektorendienst untrennbar mit dem Dienst des Kommunionhelfers verbunden. Bei zwei Priestern, einer Pastoralreferentin, einer Pastoralassistentin, einem Diakon und durchschnittlich 200 Gottesdienstbesuchern stehen hier insgesamt 14 (!) dieser "Lektoren" zur Verfügung. In "Wort-Gottes-Feiern", die hier als "Wortgottesdienst mit Kommunionfeier" von ihnen regelmäßig gehalten werden, obwohl einer der Priester Zeit hätte, die Hl. Messe zu lesen, habe ich nie mehr als zehn Gläubige gezählt. Dieses falschverstandene Engagement der Laien in vielen Pfarreien führt meiner Meinung dazu, daß Gottesdienst nur mehr als Versammlung für jene, die gerne miteinander singen und beten verstanden wird. In den Richtlinien wird darauf hingewiesen, daß der "Wortgottesdienst", dem ein Laie vorsteht, in Gestaltung und Ausführung nicht den Anschein einer Hl. Messe erwecken darf und nur in Notsituationen empfohlen wird. Ich bin mir ziemlich sicher, daß das bei weitem nicht alle mehr verstehen. Man geht halt "in die Kirche", ob nun mit oder ohne Wandlung...

Ich frage mich, was nun spalterischer ist: die Teilnahme am Heiligen Messopfer, oder liturgischer Aktionismus und Missbrauch?
actio - reactio!
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